Praktikum während des Studiums – Kindergeld, Bezahlung und mehr


Gläser, Stifte und Bücher auf dem Tisch.
Inhaltsverzeichnis
  1. Praktikum während des Studiums – Kindergeld, Bezahlung und mehr
  2. Kann man während des Studiums ein Praktikum machen?
  3. Warum ist ein Praktikum während des Studiums empfehlenswert?
  4. Wann sollte man kein Praktikum machen?
  5. Wie sieht es mit der Bezahlung aus?
  6. Bekomme ich während meines Praktikums weiterhin Kindergeld?

Praktika sollen auf das spätere Berufsleben vorbereiten und jungen Menschen als Orientierungshilfe dienen. Sie können so schon vor oder während des Studiums erste Berufserfahrungen sammeln und in verschiedene Berufsfelder hineinschnuppern. Vor allem generalistische Studiengänge bieten eine große Auswahl an verschiedenen Karrierepfaden. Wer etwa Germanistik, Kommunikationswissenschaften oder Philosophie studiert, kann mit einem akademischen Abschluss zahlreiche Wege einschlagen. Manche Studierende möchten sich später ihr Geld mit dem Schreiben von Texten verdienen, sodass ein Praktikum bei einer lokalen Zeitung, in einer Werbeagentur oder als Social-Media-Manager in einem klassischen KMU die richtige Wahl sein könnten.

Kann man während des Studiums ein Praktikum machen?

Es ist durchaus üblich, schon im Studium verschiedene Praktika zu absolvieren. In manchen Studiengängen sind sie sogar verpflichtend. Dafür wird den Studierenden meist ein Praxissemester eingeräumt, sodass sie drei bis sechs Monate Zeit dafür haben. Für andere Studiengänge ist ein vierwöchiges Praktikum Zugangsvoraussetzung. Die Bewerber machen ihr erstes Praktikum also schon vor Antritt des Studiums. Allerdings sieht das längst nicht in allen Fachrichtungen so aus.

Wer keine Pflichtpraktika aufgebrummt bekommt, kann trotzdem Berufserfahrung sammeln und in den Semesterferien freiwillig in verschiedene Bereiche hineinschnuppern. Natürlich sollte das immer gut geplant werden, damit genügend Zeit zum Lernen und zum Schreiben der Hausarbeiten übrig bleibt. Gegebenenfalls kann es auch sinnvoll sein, sich ein Urlaubssemester zu nehmen und das mit einem Praktikum zu füllen. Vorab sollte aber geklärt werden, ob ein Praktikum von der jeweiligen Hochschule als Beurlaubungsgrund akzeptiert wird.

Warum ist ein Praktikum während des Studiums empfehlenswert?

Eigentlich ist ja das Studium dazu da, das notwendige Wissen für den späteren Beruf zu vermitteln. An der Uni geht es aber häufig sehr theoretisch zu. Wie die praktische Anwendung im Berufsalltag aussieht, erfahren viele Absolventen deswegen erst nach ihrem Abschluss.

Wer aber schon während des Studiums ein Praktikum macht, kann sich auf das, was ihn erwartet, vorbereiten und außerdem von diesen Vorteilen profitieren:

Merkmal Details
Netzwerken Hervorragend, um Kontakte bei potenziellen Arbeitgebern (Agenturen, Verlagen etc.) zu knüpfen, die später sehr wertvoll sein können.
Soft Skills Vermittelt wichtige Fähigkeiten wie Teamwork, Kommunikation und Problemlösung, die im Studium oft zu kurz kommen.
Lebenslauf Bietet wertvolle Erfahrung, die den Lebenslauf aufwertet und dabei helfen kann, sich von anderen Bewerbern abzuheben.

Wann sollte man kein Praktikum machen?

Wie wir bereits festgestellt haben, ist es also üblicherweise problemlos möglich, ein Praktikum während des Studiums zu absolvieren. Allerdings gibt es besondere Situationen, bei denen es wichtig ist, genau zu prüfen, welche Konsequenzen sich daraus ergeben würden:

Aspekt Details
BAföG-Anspruch Kann bei freiwilligen Praktika erlöschen, besonders wenn Praktikum zur Hauptbeschäftigung wird oder im Urlaubssemester stattfindet.
Studienfokus Praktikum sollte den Studienerfolg nicht gefährden; ggf. ans Ende des Studiums verschieben.
Finanzielle Lage Unbezahlte Praktika können finanziell belasten; Nebenjobs oder Werkstudentenstellen sind gute Alternativen.

Wie sieht es mit der Bezahlung aus?

Da Studierende oft knapp bei Kasse sind und sich mit BAföG und Nebenjobs gerade so über Wasser halten können, ist es für viele von ihnen natürlich interessant zu wissen, ob ein Praktikum im Studium denn auch entlohnt wird. Tatsächlich kann das sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich haben Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf Mindestlohn. Allerdings trifft das auf Praktikanten nur bedingt zu. Wer ein verpflichtendes Praktikum im Rahmen einer Hochschulausbildung oder ein berufsorientierendes Praktikum mit einer Dauer von bis zu drei Monaten ausübt, muss keinen Mindestlohn erhalten.

Gleiches gilt für Studierende, die sich während ihres Studiums für ein freiwilliges Praktikum von bis zu drei Monaten entscheiden. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Wenn der Praktikant vorher schon einmal im selben Betrieb als Praktikant tätig war und erneut dort anfängt, muss ihm Mindestlohn gezahlt werden. In den oben genannten Fällen darf der Arbeitgeber also selbst entscheiden, ob er einen Lohn zahlt oder nicht. Häufig wird er das nicht tun. Manche Betriebe gestatten ihren Praktikanten aber eine Aufwandsentschädigung, die zum Beispiel Fahrtkosten decken soll. Wie hoch sie ausfällt, kann stark variieren, reich wird man davon aber in der Regel nicht.

Bekomme ich während meines Praktikums weiterhin Kindergeld?

Nachdem nun geklärt ist, dass es mit der Bezahlung für ein Praktikum während des Studiums eher mau aussieht, stellt sich die Frage, ob während dieser Zeit das Kindergeld weitergezahlt wird. Auch hier kommt es auf die individuelle Situation an. Wenn es sich um ein Pflichtpraktikum handelt, wird die Zahlung in der Regel gewährt. Auch wenn das Praktikum zwingend als Voraussetzung für das Studium ausgeübt werden muss, wird weiterhin Kindergeld gezahlt.

Freiwillige Praktika können ebenfalls unschädlich für den weiteren Erhalt von Kindergeld sein, sofern sie in irgendeiner Weise der Berufsausbildung dienen. Es muss also glaubhaft gemacht werden, dass sie Teil der Ausbildung sind und den Studierenden auf sein späteres Berufsleben vorbereiten. Dementsprechend sollte es fachlich zum Studiengang passen. Wenn jemand Kommunikationswissenschaften studiert und ein Praktikum in einem SHK-Betrieb absolviert, stehen die Chancen auf Kindergeld also eher schlecht.