Unter „Satzbau“ versteht man die Anordnung, die Reihenfolge der Satzbestandteile. Dazu gehören das Subjekt, das Prädikat und das Objekt, ergänzt um verschiedene andere Komponenten. In der deutschen Grammatik ist ein korrekter Satzbau sehr wichtig, da die Sprache hinsichtlich der Position der einzelnen Bestandteile nur wenige Kompromisse zulässt.
Subjekt, Prädikat und Objekt einfach erklärt
Als Subjekt wird der Satzbestandteil bezeichnet, der agiert, also die Handlung, um die es geht, ausführt. Das grammatische Subjekt steht im Nominativ, muss aber nicht zwingend ein Nomen sein. Auch Namen, Pronomina und Nominalformen von Verben können Subjekt sein. Das Prädikat wird mit einem Verb oder einer Konstruktion aus mehreren Verben ausgedrückt, es ist die „Handlung“, um die es in dem Satz geht.
Das Objekt ist der Gegenstand dieser Handlung, sofern sich die Handlung auf etwas richtet. Es ist ebenfalls ein Nomen, Pronomen oder eine nominalisierte Verbform, steht aber im Genitiv, Dativ oder Akkusativ.
Hauptsätze
Ein Hauptsatz ist ein einfacher Satz, bei dem in der Regel die Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt eingehalten wird. Andere Konstruktionen sind möglich, im Deutschen aber ungewöhnlich. Beispiele für Hauptsätze sind:
- Das Kind kauft ein Bonbon.
- Wir gingen in den Garten.
- Lernen führt zum Ziel.
- Anna fährt ein Auto.
Nebensätze
Nebensätze sind Hauptsätzen unter- oder nachgeordnet. Die Verbindung stellen Konjunktionen her. Der Satzbau im Nebensatz richtet sich nach der Art der Konjunktion. Sofern es sich um sogenannte „nebenordnende“ Konjunktionen handelt, bleibt die Satzstellung Subjekt – Prädikat – Objekt erhalten. Unterordnende Konjunktionen hingegen beeinflussen den Satzbau und verschieben das Prädikat des Nebensatzes ans Satzende!
- Nebenordnung: Sie rief nach ihm, und der Hund kam ins Haus.
- Unterordnung: Er heiratet sie, weil er sie liebt.
Konjunktionen
Die nebenordnenden Konjunktionen verbinden Haupt- und Nebensatz auf derselben semantischen Ebene. Zu ihnen gehören: und, aber, oder, denn.Unterordnende Konjunktionen drücken meist einen kausalen Zusammenhang aus. Die häufigsten von ihnen sind: weil, wenn, damit, obwohl, um (zu).
Satzbau bei Fragen
Ein wenig anders gestalten sich die Regeln des Satzbaus bei Fragen. Hier wird das Prädikat dem Subjekt vorangestellt, rückt aber nicht immer an die erste Stelle im Satz. Der Satzbau hängt davon ab, ob ein Fragewort wie wann, wie, warum verwendet wird, um den Satz einzuleiten, oder nicht.Das verdeutlicht das folgende Beispiel:
Kommst du morgen zum Essen?
Wann kommst du morgen zum Essen?
Satzbau bei adverbialen Bestimmungen
Adverbial sind Satzteile, die eben „beim Verb“ die Art, wie eine Handlung abläuft, näher bestimmen. Zu ihnen gehören die sogenannten „Umstandswörter, die Adverbien ebenso wie die zusammengesetzten adverbiale Bestimmungen. Ihre Stellung im Satz ist sehr flexibel, allerdings beeinflusst die Position adverbialer Bestimmungen den Bedeutungsschwerpunkt:Ich komme gern zu Ihnen. (Neutrale Formulierung als Antwort auf eine Einladung oder ein Terminangebot.)
aber
Gern komme ich zu Ihnen. (Man möchte dem Angesprochenen ersparen, den Sprecher aufzusuchen.)
und
Zu Ihnen komme ich gern. (Impliziert ist, dass unausgesprochen andere Personen vorhanden sind, zu denen man weniger gern kommt.)
Mit ein wenig Übung wird auch für Neulinge in der Sprache der grundlegende Satzbau im Deutschen rasch klar. Konversation, Übung und gelegentlich ein Buch helfen dabei, die Übersicht zu gewinnen und das Wissen um die Reihenfolge der Satzglieder rasch zu beherrschen.