Zitieren mithilfe von Fußnoten: deutsche Zitierweise


ein Mädchen, das in einem Notizbuch schreibt
Inhaltsverzeichnis
  1. Zitieren mithilfe von Fußnoten: deutsche Zitierweise
  2. Was ist die deutsche Zitierweise?
  3. Harvard- und Deutsche Zitierweise – Unterschiede
  4. Fußnoten: Kurzbelege oder Vollbelege
  5. Deutsche Zitierweise: Tipps + Beispiele
  6. Zitieren mit Fußnoten in der Bachelorarbeit, Hausarbeit oder Masterarbeit
  7. Fußnoten im Literaturverzeichnis

Fußnoten gehören zum Standard des wissenschaftlichen Arbeitens. Sie dienen dazu, die Quellen von direkten und indirekten Zitaten zu belegen. Ebenso können sie als Ergänzung angefügt werden, um Kommentare oder Definitionen einzufügen.

Bei der deutschen Zitierweise werden Quellenangaben ausschließlich durch Fußnoten angegeben. Richtig Zitieren ist in der Praxis gar nicht so einfach, daher geben wir Dir heute einige Tipps und Informationen mit an die Hand.


Zu den beliebtesten Zitierweisen gehören diese drei:
 
  • APA-Richtlinien
  • Harvard-Zitierweise
  • Deutsche Zitierweise


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Was ist die deutsche Zitierweise?

In der deutschen Zitierweise werden grundsätzlich Fußnoten verwendet, um Textauszüge und -stellen zu belegen. Die Darstellung erfolgt nach Regel durch hochgestellte Ziffern innerhalb des Textes mit einem Verweis auf die zitierten Literaturstellen.

Die Angabe kann einen Vollbeleg genau wie im Literaturverzeichnis beinhalten, oder auch einen Kurzbeleg (bei wiederholenden Zitaten aus diesem Werk) oder erweiterten Kurzbeleg (nur Titelangabe).

Die deutsche Zitierweise wird auch „Chicago Style“ genannt.
 

Harvard- und Deutsche Zitierweise – Unterschiede

Die deutsche Zitierweise weist einige Unterschiede zur bekannten Harvard-Zitierweise auf:
 
  • Deutsche Zitierweise ist ausführlicher
  • Harvard-Zitierweise wird durch Klammern dargestellt
  • Deutsche Zitierweise nicht im Fließtext
  • Auf Grund der Übersichtlichkeit wird die deutsche Zitierweise oft bevorzugt, da diese einen besseren Lesefluss zulässt. Es stehen keine Quellenangaben im Fließtext und man kann nur schauen, aus welcher Quelle ein Zitat oder ein Verweis stammt, wenn man dies möchte.
     

    Fußnoten: Kurzbelege oder Vollbelege

    Jedes Zitat muss mit einer Angabe zur Quelle belegt werden. Hier kann entweder ein Kurzbeleg oder Vollbeleg verwendet werden:

    Vollbeleg: Alle Angaben der jeweiligen Quelle
    Kurzbeleg: Nur wenige Angaben der jeweiligen Quelle, z.B. Autor und Jahr; Autor und Kurztitel

    Manche Artikel haben aus bestimmten Gründen kein Literaturverzeichnis, z.B. Artikel in Zeitschriften. Hier empfiehlt es sich, einen Vollbeleg anzuführen.
    Wird eine Quelle mehrfach verwendet, ist auch nur bei der ersten Fußnote ein Vollbeleg aufgeführt, bei allen weiteren kommt der Kurzbeleg zum Einsatz.
     

    Deutsche Zitierweise: Tipps + Beispiele

    Fußnoten werden korrekterweise über den gesamten Text hinweg fortlaufen mit arabischen hochgestellten Ziffern nummeriert. Generell stehen Fußnoten immer am Ende der Seite und werden durch den sogenannten Fußnotenstrich abgesetzt. Die gängigsten Text-Programme (z.B. Microsoft Word) machen dies aber mittlerweile automatisch – ebenso die durchgängige Nummerierung der Fußnoten.

    Schließen sollte eine Fußnote immer mit einem Punkt. Die Duden-Empfehlung lautet:
     
    1. „Die Beseitigung der gesamten schmerzlichen Empfindung ist die Grenze der Größe der Lust.“[1]
    2. „Etliche Betroffene sehen auch einen engen Zusammenhang gegeben zwischen der Krankheit und den diesbezüglichen, leider häufig ablehnenden Reaktionen innerhalb der Gesellschaft.“[2]
    3. „Journalisten stehen unter Selektionsdruck.“[3]
    4. „Fußnoten können ohne Schlusspunkt stehen, wenn sie nur einzelne Wörter umfassen. Man fasst sie aber besser als Auslassungssätze auf und setzt einen Punkt (besonders wenn im selben Text Fußnoten mit ganzen Sätzen und Schlusspunkt vorkommen“[4]

    Fußnoten können aber nicht nur zur Quellenangabe bei Zitaten verwendet werden, sondern auch als Anmerkungen zum Inhalt. Hierzu gehören Definitionen, Begriffserklärungen, Übersetzungen oder ggf. auch die eigene Meinung zu diesem Absatz oder Zitat.

    Tipp 1: Es gibt Programme, die automatisch ein Literaturverzeichnis oder Fußnoten erstellen. Hier kann auch die Zitierweise eingestellt werden. Ein gängiges Programm ist z.B. Citavi oder Zotero.

    Tipp 2: Abkürzungen und Kurformen innerhalb der Fußnoten werden oft falsch verwendet:
     
  • et al. = und andere – Verwendung nur im Kurzbeleg; beim Quellennachweis für mindestens 3 Autoren
  • ebd. = ebenda, gerade dort – ersetzt den Kurzbeleg, wenn der vorherige identisch mit diesem ist
  • vgl. = vergleiche – kennzeichnet Paraphrasen im Verweis im Text
  • ff. = folgend – Verwendung, wenn mehrere Seiten zitiert werden


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Zitieren mit Fußnoten in der Bachelorarbeit, Hausarbeit oder Masterarbeit

Bei wissenschaftlichen Arbeiten muss zwingend eine einheitliche Zitierweise verwendet werden. Welche ist teilweise an den Universitäten und Hochschulen verschieden. Hier muss sich unbedingt im Vorfeld an das jeweilige Institut gewendet werden. Oftmals hat jeder Fachbereich eigene Vorgaben und Richtlinien für die Studierenden zusammengestellt.

Bei Unsicherheiten und Fragen sollte sich an den zuständigen Professor oder Dozenten gewendet werden.
 

Fußnoten im Literaturverzeichnis

Jede neue Quelle einer Fußnote muss im Literaturverzeichnis erwähnt werden. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Zitierweisen. Wichtig ist vor allem Einheitlichkeit.

Die Literaturangaben werden immer nach Nachnamen der Autoren geordnet.

Angaben im Literaturverzeichnis:
 
  • Autoren bzw. Herausgeber
  • Titel
  • Untertitel
  • Bandangabe bzw. Auflage
  • Erscheinungsort
  • Verlag
  • Erscheinungsjahr
 
[1] Kurzbeleg: KD III.;
Vollbeleg: Epicurus, und Christof Rapp. 2010. Ausgewählte Schriften. Stuttgart: Kröner.
[2] Kurzbeleg: Müller-Rörich (2013);
Vollbeleg: Müller-Rörich, Thomas u. a. 2013. „Schattendasein : Das unverstandene Leiden Depression“, S. 31.
[3] Kurzbeleg: Maier, Retzbach, Glogger, Stengel, 2018: S. 143;
Vollbeleg: Maier, M., Retzbach, J., Glogger, I., Stengel, K. (2018): Nachrichtenwerttheorie. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.
[4] Kurzbeleg: Duden, 2016, Stichwort „Fußnoten“; Vollbeleg: Duden. Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle, 8. Aufl. Berlin 2016, Stichwort „Fußnoten“.