Als Herausgeber oder Herausgeberin bezeichnet man in der Definition des Begriffs eine Person, die die Beiträge verschiedener Autoren bündelt und zu einem Werk zusammenfasst. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit kann dies ein Fachbuch sein, doch auch Zeitschriften und Lexika haben Herausgeber.
Die publizistisch wichtige Tätigkeit verlangt viel Expertise und gewährleistet eine inhaltliche und formelle Überprüfung und Auswahl relevanter Artikel. Sie geht mit wesentlich mehr Verantwortung einher als ein bloßes Lektorat. Der Herausgeber ist deutlich unterschieden von Autor und Verleger. Bei einer Zeitung bzw. in einem Zeitschriftenverlag kommt dem Chefredakteur eine vergleichbare Rolle zu.
Da Herausgeber wichtige Entscheidungsträger sind und durch ihre Arbeit gewissermaßen den Ton einer Veröffentlichung vorgeben, werden sie beim Zitieren genannt – in der Regel eingeleitet durch die Abkürzung ‚Hrsg.‘, seltener ‚Hg.‘ in der vollständigen Quellenangabe im Literaturverzeichnis. Durch das Kürzel werden sie von den beitragenden Autoren abgegrenzt.
Wo findest du den Herausgeber des Werks?
Den Herausgeber eines Werks zu ermitteln, ist eigentlich nicht schwierig, denn der oder die Verantwortlichen werden an verschiedenen Stellen genannt. Dazu gehören
- Nennung von Titel und Autoren auf Einband und Schutzumschlag eines Buches
- zusammen mit Verlag und Erscheinungsjahr auf einem der ersten Vorsatzblätter in einem Buch oder einer Zeitschrift
- zusammen mit den Verfassern bei Online-Quellen
- in den Quellenangaben oder Literaturkatalogen etwa einer Universitätsbibliothek
Wann gibst du die Abkürzung ‚Hrsg.‘ an?
Der Herausgeber wird nur dann genannt, wenn er tatsächlich existiert. Das ist nicht immer der Fall, trifft in der Regel aber bei ganz bestimmten Formaten zu. Hier wären die folgenden Literaturgattungen zu nennen:
- Sammelbände
- Lexika
- Monographien oder Fachbücher von verschiedenen Autoren
- wissenschaftliche Zeitschriften
Mit Hrsg. zitieren: Beispiel in verschiedenen Zitierstilen
Wie immer im Laufe einer korrekten wissenschaftlichen Arbeit müssen nicht nur die Autoren, sondern auch die Herausgeber, sofern es sie gibt, genannt werden. Sofern du dich für die Zitierweise nach APA oder den Harvard-Stil entscheidest, werden Herausgeber allerdings nicht im Fließtext erwähnt, sondern lediglich im Literaturverzeichnis beim vollständigen Verweis auf eine Quelle. Die Unterschiede sind in diesem Fall geringfügig – anders als bei APA-Verweisen nennen Quellenangaben nach Harvard den vollständigen Namen nicht nur des Autors als Urheber, sondern auch des Herausgebers. APA-Zitierstil:
Schmidt, W. (2020). Wissenschaftliche Werke im Wandel. In H. Schulz (Hrsg.), Kleine Anleitung für die wissenschaftliche Arbeit (S. 12–27). Berlin, Deutschland: Eigenverlag.
Harvard-Zitierstil:
Wenn du die deutsche Zitierweise verwendest, nennst du in der Fußnote bei der erstmaligen Angabe einer Quelle die Langversion – und damit auch in diesem Fall den Herausgeber.Schmidt, Werner. (2020). Wissenschaftliche Werke im Wandel. In Helmut Schulz (Hrsg.), Kleine Anleitung für die wissenschaftliche Arbeit. Berlin, Deutschland: Eigenverlag, S. 12–27.
Ein Sonderfall liegt vor, wenn der Herausgeber verantwortlich zeichnet für die Einleitung oder einen eigenen Beitrag. In diesem Fall sind beim Zitat Autor und Herausgeber dieselbe Person – und du gibst dies dann mit ‚ders.‘ für ‚derselbe Herausgeber‘ bzw. ‚dies.‘ für ‚dieselbe Herausgeberin‘ oder im Plural für ‚dieselben Herausgeber‘ eindeutig an.