Der professionelle Korrektor ist ein interessanter, durchaus abwechslungsreicher und individueller Beruf. Schließlich ist das fachgerechte Korrekturlesen überall wichtig, was sich somit in den Aufgabenbereichen des Korrektors spiegelt. Wer diesen Beruf ausüben möchte, muss eine spezifische Vorbildung mitbringen und sollte sich sehr gut selbst organisieren können. Zudem gibt es zwar ausgeschriebene Stellen, allerdings arbeiten viele Korrektoren freiberuflich oder als freier Mitarbeiter.
Alltagsgeschehen eines Korrektors
Die Hauptaufgabe eines Korrektors ist die Überprüfung eines (wissenschaftlichen) Textes. Doch, diese Prüfung läuft nicht irgendwie ab, sondern nach einem bestimmten Schema. Mehr Utensilien als den Duden und eventuell bestimmte Fachbücher sind für die Berufsausübung nicht notwendig. Für die eigentliche Umsetzung der Arbeit musst du daher auf deinen Kenntnisstand zurückgreifen und kannst dich weniger auf Literatur oder Technologie verlassen. Jeder Text ist schließlich einzigartig.
Kernaufgaben eines Korrektors:
- Grammatik- und Rechtschreibung
- Typografie
- Interpunktion
- Stil
- ggf. sachliche Richtigkeit
Abzugrenzen ist der Beruf von den Aufgaben eines Lektors, welcher sich ebenso mit Texten beschäftigt. Allerdings ist ein Lektorat wesentlich umfassender und bezieht sich ebenso auf die inhaltlichen Aspekte. Ein Korrektor nimmt ausschließlich Korrekturarbeiten vor. Das heißt, der Inhalt ist nach der professionellen Korrektur genauso richtig oder fehlerhaft wie zuvor. Ebenso werden auch keinerlei Satzbausteine ergänzt oder entfernt. Daher stellt die Korrektur eine abgeschwächte Form des Lektorats dar. Allerdings sollte das Korrektorat nicht im Schatten stehen, denn das reine Korrekturlesen ist eine wichtige Angelegenheit und steht für sich selbst.
Besonders kommt das Korrekturlesen dann zugute, wenn der Inhalt genau so bestehen bleiben soll, wie dieser eingereicht wurde. Diesen Eckpunkt berücksichtigst du als Korrektor zu jeder Zeit und weißt genau, auf was es bei einer Profi-Korrektur ankommt. Dein Arbeitsplatz ist außerdem nicht an den Korrektur-Auftrag gebunden, was durchaus sehr vorteilhaft ist. Somit bist du nämlich nicht an ein bestimmtes Einzugsgebiet oder einen Arbeitsort gebunden. Allerdings musst du dich damit abfinden, dass du die meiste Zeit am PC sitzen wirst. Schließlich korrigierst du häufig Texte in Dokumenten-Format. Diese Arbeitsweise kann ein Vor- oder Nachteil für dich sein. Je nachdem, was du persönlich bevorzugst.
Experte mit großem Wirkungskreis
Du bist in Sachen Text und Schrift Experte und stehst deinen Kunden als kompetente Hilfe beiseite. Die zu korrigierenden Texte sind zum Beispiel wissenschaftliche Werke, redaktionelle Artikel oder e-Books und Bücher. Du bemerkst also, dass du durchaus mit vielen verschiedenen Fachbereichen zu tun haben wirst. Allerdings bleiben dir viele Möglichkeiten, denn du kannst in vielen verschiedenen Branchen berufstätig sein. Die Berufschancen können daher besonders gut ausfallen. Jedes Buch, jede wissenschaftliche Abschlussarbeit und gar jeder noch so kleine Text benötigt grundsätzlich das Korrekturlesen.
Dass du bei deiner Arbeit gewissenhaft handeln musst, sollte selbstverständlich sein. Häufig wird nämlich der fertige Text genau so dem Druckverfahren weitergeleitet, wiedieser vom Korrektor abgegeben wird. Daher solltest du dir und deinen Kompetenzen eine Menge zusprechen können, um diese Aufgabe bewältigen zu können. Schließlich spielt nicht unbedingt die Teamarbeit eine Rolle, sondern du bist oft ganz auf dich alleine gestellt. Wenn professionelle Korrekturen häufig von mehreren Korrektoren vorgenommen werden, agiert jeder Experte für sich selbst. Daher solltest du genau wissen, was zu tun ist. Die genannten Anmerkungen sind wichtig, denn dieser Beruf ist kein einschlägiger, anerkannter Ausbildungsgang. Somit kann prinzipiell jeder Interessierte in diesen Berufsbereich einsteigen. Dir sollte bewusst sein, dass Korrektoren dennoch eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen und eine fundierte Vorbildung besitzen sollten. Auch im Hinblick der Berufschancen. Kunden fühlen sich aufgehoben und werden dir gerne Aufträge anvertrauen, wenn du das notwendige Fachwissen besitzt und tatkräftig agieren kannst.
Individuelle Zugangsqualifikationen möglich
Da du dich als Korrektor intensiv mit der Sprache beschäftigst, empfiehlt sich eine passende Vorbildung. Passend ist zum Beispiel ein Germanistik-Studium, ein geisteswissenschaftlicher Studiengang oder eine anderweitige Qualifikation im sprachlichen Bereich. Viele Wege führen nach Rom, so ist es auch bei dem Berufseinstieg als Korrektor. Empfehlenswert ist, vor Berufsstart ein Praktikum in einer Agentur zu absolvieren. Dadurch bekommst du einen guten Einblick und praxisnahe Tipps mit auf den Weg. Wenn du bereits ein Studium absolviert hast, kommt dennoch ein neues Aufgabengebiet auf dich zu. Da es in genau diesem Berufsbereich keine anerkannte Ausbildung gibt, so sind allein deine persönlichen Fähigkeiten gefragt. Durch diverse Zusammenarbeiten bekommst du nach und nach mehr Erfahrung und kannst dich fachgerecht in die Materie einarbeiten. Diese gesamte Vorarbeit kommt ebenso deiner Berufschance zugute. Wenn du deinen Kunden mit professionellem Engagement entgegenkommen kannst, dann tut das deiner Auftragslage umso besser! Ebenso achten potenzielle Arbeitgeber auf deine persönliche Einstellung zum Ganzen und was du bereits investiert hast.
Die Hürden des Berufseinstiegs
Es ist gewiss nicht leicht, Fuß in dieser Branche zu fassen. Zudem musst du dich durchaus gegen langjährige Korrektoren durchsetzen, die sich bereits einen Namen gemacht haben. Allerdings kannst du das Gesamte auch positiv sehen, denn das professionelle Korrekturlesen wird stets nachgefragt. Deshalb kannst du dich durchaus mit Kollegen absprechen und ihr könnt gemeinsame Projekte starten. Voraussetzung ist, dass du dich zu diesem Berufsbereich hingearbeitet hast und im genannten Bereich kompetent handeln kannst.
Die Entscheidung für oder gegen diesen Beruf ist natürlich der erste Schritt. Sollte es ein lang gepflegter Berufstraum von dir sein, dann wirst du sicherlich auch Anschluss finden. Außerdem kannst du bewusst deine Karriere lenken und dich dementsprechend auf die Tätigkeiten vorbereiten. Ein großer Vorteil ist außerdem, dass du nicht unbedingt eine Vollzeitstelle annehmen musst und als Freelancer flexibel arbeiten kannst. Andererseits sollte dir jedoch bewusst sein, dass bei einer Selbstständigkeit gewisse Rechte und Pflichten auf dich warten. Ganz gleich, ob du nur eine kurze Textseite pro Woche oder eine ganze Text-Serie korrigierst.