Groß- und Kleinschreibung - Regeln, Beispiele, Tipps


Groß- und Kleinschreibung
Inhaltsverzeichnis
  1. Groß- und Kleinschreibung - Regeln, Beispiele, Tipps
  2. Warum Groß- und Kleinschreibung wichtig ist
  3. Regeln zur Großschreibung
  4. Großschreibung am Satzanfang
  5. Großschreibung bei Nomen und Eigennamen
  6. Großschreibung bei Substantiven und Substantivierung
  7. Großschreibung bei höflicher Anrede
  8. Regeln zur Kleinschreibung
  9. Kleinschreibung bei Adjektiven
  10. Kleinschreibung bei Adverbien
  11. Kleinschreibung bei Verben
  12. Kleinschreibung bei Partizipien
  13. Kleinschreibung bei Artikeln
  14. Kleinschreibung bei Pronomen + Beispiele
  15. Kleinschreibung bei Präpositionen
  16. Groß vs. kleingeschrieben nach einem Doppelpunkt:
  17. Groß vs. kleingeschrieben in Klammern und innerhalb Gedankenstrichen
  18. Groß vs. kleingeschrieben bei Abkürzungen
  19. Groß- und Kleinschreibung in Emails
  20. Groß- und Kleinschreibung im Englischen
  21. Zusammenfassung + Tipps

Die Regeln der Groß- und Kleinschreibung lassen sich am besten durch praktische Übungen trainieren. Bei der Frage: „Wann schreibe ich es groß im Deutschen?“, kann es dir viel helfen, wenn du regelmäßig Bücher, Zeitschriften oder Berichte im Internet liest. Die wichtigsten Regeln, die dir im Alltag der deutschen und englischen Sprache begegnen, verraten wir dir in diesem Ratgeber ebenso wie hilfreiche Tipps und praktische Beispiele, mit denen du dir eigene Eselsbrücken für die richtige Groß- und Kleinschreibung bauen kannst.

 

Warum Groß- und Kleinschreibung wichtig ist

Auch wenn die deutsche Sprache gerade im starken Wandel begriffen ist, sind groß und klein geschriebene Worte im Deutschen wie auch im Englischen noch von größter Wichtigkeit. Mit einem Arbeitsblatt für Groß- und Kleinschreibung kannst du deine Skills trainieren und die Regeln für Groß- und Kleinschreibung einüben. Warum Groß- und Kleinschreibung wichtig ist, mag Google zwar nicht verstehen, dein Tutor in der Schule oder der Dozent an der Uni legen jedoch großen Wert darauf, dass du die jeweils richtige Rechtschreibung einhältst für Deutsch, Englisch und alle anderen Fremdsprachen, mit denen du in deiner Ausbildung konfrontiert wirst.
 

Regeln zur Großschreibung

Durch Rechtschreibungsübungen zur Groß- und Kleinschreibung kannst du deine Fähigkeiten in Deutsch und jeder Fremdsprache immerwährend verbessern. Die Regeln zur Groß- und Kleinschreibung sind teilweise recht verwirrend, sodass du dich am besten intensiv mit der deutschen oder englischen Sprache beschäftigst, um dir wesentliche Regeln zur Groß- und Kleinschreibung besser einprägen zu können. Ein Lückentext zur Groß- und Kleinschreibung kann dir eine große Hilfe dabei sein, die Grammatik besser verstehen zu können. Wichtig ist, dass du dir realistische Ziele setzt, um neue Wörter richtig schreiben zu können. Übernimmst du dich, kann die Großschreibung im Deutschen oder Englischen echt zur Belastung werden.
 

Großschreibung am Satzanfang

Alle Wortarten und Eigennamen schreibst du am Satzanfang grundsätzlich groß, was natürlich ebenso für sämtliche Nomen und Substantive gilt, welche im Deutschen ohnehin stets groß geschrieben werden. In Englisch ist die Groß- und Kleinschreibung weniger schwierig, hier werden nur Namen und die Anrede von Personen großgeschrieben. Merke dir für den Satzanfang einfach, dass egal mit welcher Wortart ein neuer Satz beginnt: Du schreibst nach einem Punkt immer groß!
 

Großschreibung bei Nomen und Eigennamen

In der Groß- und Kleinschreibung gibt es weder im Englischen noch im Deutschen Ausnahmen: Du schreibst diese Worte einfach immer groß. Die Großschreibung für regionale Bezeichnung von Sehenswürdigkeiten und Ähnlichem bildet dabei im Englischen eine Ausnahme, denn selbst bei Substantiven wird dort – anders als in Deutsch – die Kleinschreibung angewandt. Zahlen schreibt man in beiden Sprachen klein, in Deutsch verwendest du ab einem nummerischen Wert von 12 der Einfachheit halber Ziffern, während alle Zahlen darunter ausgeschrieben werden.
 

Großschreibung bei Substantiven und Substantivierung

Bei deutschen Groß- und Kleinschreibübungen triffst du immer wieder auf sogenannte Substantivierungen. So wird aus dem Verb „laufen“ beispielsweise „der Lauf“, was bei der Groß- und Kleinschreibung auf Englisch eine untergeordnete Rolle spielt, da du in dieser Fremdsprache auch sämtliche Substantive immer klein schreibst. Im Englischen bilden lediglich Anredepronomen eine Ausnahme, die stets groß geschrieben werden wie zum Beispiel „Mr.“, „Ms.“, „Mrs.“ usw.
 

Großschreibung bei höflicher Anrede

Bei der Groß- und Kleinschreibung in Emails und Briefen achtest du im Englischen also explizit darauf, diese Anredepronomen groß zu schreiben. Im Deutschen kannst du bei einem privaten Schriftverkehr persönliche Anredepronomen wie zum Beispiel „du“ oder „euch“ auch klein schreiben, „Sie“, „Ihnen“ usw. schreibst du jedoch ständig in Emails und bei allem anderen Schriftverkehr groß.
 

Regeln zur Kleinschreibung

Übungen für die deutsche Groß- und Kleinschreibung enthalten viele Verben, Artikel, Adjektive und andere Wortarten, die du immer klein schreiben musst. Du kannst die Kleinschreibung im Deutschen dadurch überprüfen, dass du zum Beispiel nach einem Adjektiv „wie?“ fragen musst oder dass sich ein immer klein geschriebenes Prädikat beim Deklinieren direkt an zweiter Stelle hinter dem Fragewort anschließt. Beispiel: „Wer wirft den Ball?“ = „Wer prädikatet den Ball?“, wodurch sich ergibt, dass ein im Deutschen kleingeschriebenes Prädikat immer aus der Wortart ‚Verb‘ besteht.
 

Kleinschreibung bei Adjektiven

Adjektive werden nach gültiger Rechtschreibung, der Groß- und Kleinschreibung von „Wie-Wörtern“ also immer klein geschrieben. Während Farben wie Rot, Gelb, Grün im Deutschen jederzeit groß geschrieben werden, sind Farbbezeichnungen als Adjektive dagegen immer klein zu schreiben. Beispiel: das grüne Auto, die rote Bluse, das gelbe Postsiegel.
 

Kleinschreibung bei Adverbien

Die Groß- und Kleinschreibungsregeln zu Adverbien sind wesentlich schwieriger zu erklären als in der Praxis anzuwenden. Adverbien lassen sich nicht flektieren und beschreiben einen bestimmten Umstand näher, weshalb sie im Deutschen auch „Umstandsworte“ genannt werden. Morgens ist zum Beispiel ebenso ein Adverb wie drüben und grundsätzlich beziehen sich Adverbien im Deutschen auf andere Nomen, Verben oder Adjektive, welche sie näher beschreiben. Werden Wörter im Deutschen modal verwendet in Groß- und Kleinschreibungsübungen, beschreiben sie also warum, wo, wann oder wie etwas passiert, schreibst du sie also immer klein – denn in diesem Fall handelt es sich ganz gewiss um Adverbien.
 

Kleinschreibung bei Verben

Die Groß- und Kleinschreibung von Verben ist im Deutschen ganz leicht: Die auch als „Tun-Wörter“ bezeichneten Verben werden grundsätzlich klein geschrieben. Bei der Frage nach dem Subjekt eines Satzes, welches immer im Nominativ steht, steht an zweiter Stelle des Fragesatzes immer das Prädikat, das immer ein Verb ist.
 

Kleinschreibung bei Partizipien

Ein bei der deutschen Groß- und Kleinschreibung geläufiger Fachbegriff ist das Partizip, welches als ein Mittelwort zwischen der Wortart Verb und Adjektiv bezeichnet wird. Diese praktischen Beispiele helfen dabei, die Wortkonstruktion Partizip besser zu verstehen:

- laufen / Partizip = gelaufen
- lernen / Partizip = gelernt
- warten / Partizip = gewartet

Ein Partizip wird zwar wie ein Verb gebildet, jedoch wie ein Adjektiv gebraucht. Für die Regeln der Groß- und Kleinschreibung ist diese Verwendung von Partizipien in der deutschen Sprache wenig relevant, denn sowohl die Verben als auch alle Adjektive werden immer kleingeschrieben. Am Beispiel „der gelernte Stoff“ wird deutlich, wie Partizipien im Deutschen verwendet werden und auch, dass diese Wortart ein Mittelwort zwischen Verb und Adjektiv ist, lässt sich gut erkennen.
 

Kleinschreibung bei Artikeln

Die Kleinschreibung gilt ausnahmslos für alle Artikel, also bestimmte sowie unbestimmte Begleiter von Substantiven. Nur am Satzanfang werden Artikel großgeschrieben, wie alle anderen Wörter auch. Beispiele für unbestimmte Artikel sind ein, einer, eine, während der, die, das als bestimmte Artikel bezeichnet werden. Ausnahmen wie die Substantivierung für Verben, gibt es bei Artikeln nicht.
 

Kleinschreibung bei Pronomen + Beispiele

Als Pronomen werden Fürwörter bezeichnet, die zum Beispiel den Umstand eines Substantivs näher beschreiben. Beispiele für Pronomen sind:

- ihr Buch
- welches sie ausgeliehen hat
- ihre Facharbeit
Pronomen werden dann großgeschrieben, wenn sie Teil der persönlichen Anrede beim Schriftverkehr sind. Beispiel:
- Ihr Vortrag hat mir gut gefallen

Alle Pronomen sind deklinierbar in Einzahl und Mehrzahl und werden außerdem in folgende Fürwort-Arten unterteilt:

- persönliche Fürwörter (Personalpronomen) wie ich, du, er/sie/es etc.
- besitzanzeigende Fürwörter (Possessivpronomen) z. B. mein, dein, sein/ihr
- hinweisende Fürwörter (Demonstrativpronomen) beispielsweise jener, solche, dasselbe
- bezügliche Fürwörter (Relativpronomen) wie etwa welcher, welche, welches oder auch der, die, das
- fragende Fürwörter (Interrogativpronomen) z. B. Wer?, Was für eine? Wessen?
- unbestimmte Fürwörter (Indefinitpronomen) bspw. jede, einige, jemand, man
- rückbezügliche Fürwörter (Reflexivpronomen) wie dich, euch, sich

Kleinschreibung bei Präpositionen

Außer bei spezieller Groß- und Kleinschreibung nach Doppelpunkten oder am Satzanfang werden Präpositionen kleingeschrieben. Sie werden auch als Verhältnisworte bezeichnet, Beispiele für Präpositionen sind mit, nach, bei, seit, von, zu, aus. Je nachdem, welche Präposition im Satz auftaucht, muss ein bestimmter Fall (Kasus) zugeordnet werden. Präpositionen beziehen sich in der deutschen Grammatik nicht nur auf Substantive, sondern können ebenfalls Pronomen sowie bestimmte oder unbestimmte Artikel betreffen.
 

Groß vs. kleingeschrieben nach einem Doppelpunkt:

Nach einem Doppelpunkt kann zum einen Groß- oder aber Kleinschreibung angewendet werden. Ob groß- oder kleingeschrieben wird, richtet sich danach, ob nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Hauptsatz steht. In diesem Fall wird das erste Wort immer großgeschrieben, der Doppelpunkt also wie ein Punkt behandelt. Steht kein eigenständiger Satz nach dem Doppelpunkt, wird klein weitergeschrieben. Alle Substantive sowie auch Eigennamen werden immer großgeschrieben und auch wenn der Doppelpunkt zur Einleitung der wörtlichen Rede verwendet wird, schreibt man das erste Wort nach den Anführungszeichen immer groß. Beispiele:

- Heute gibt es: kalte Nudeln.
- Es gilt: Nur ganze Sätze werden nach diesem Satzzeichen großgeschrieben.
- Sie sagt: „Warme Nudeln sind auch nicht lecker.“

Groß vs. kleingeschrieben in Klammern und innerhalb Gedankenstrichen

Bei Übungen für Groß- und Kleinschreibung treffen wir auf selten gebräuchliche grammatikalische Konstrukte wie Einschübe durch Klammern oder Gedankenstriche. Vor allem beim wissenschaftlichen Schreiben werden diese Einschübe häufiger verwendet, um den Titel eines Buches, den Verfasser oder zum Beispiel das Erscheinungsjahr einzufügen. Dabei wird immer kleingeschrieben, solange es sich nicht um einen Eigennamen oder um ein Substantiv handelt. Beginnt ein Buchtitel mit einem Artikel, muss dieser großgeschrieben werden, da er ein Teil des Eigennamens ist. Beispiel:

- Die Romanausgabe zum gleichnamigen Film – Der Herr der Ringe – ist bereits 1954 erschienen.
- In der Hausarbeit kann eine Parenthese (d. h. ein Einschub) nötig werden.

Groß vs. kleingeschrieben bei Abkürzungen

Das vorstehende Beispiel führt uns gleich dazu, wann im Text Groß- oder Kleinschreibung für Abkürzungen anzuwenden ist. Akronyme werden immer durch Großbuchstaben dargestellt, wie zum Beispiel PC, IT, TÜV und andere. Beim Schreiben von Abkürzungen, deren einzelne Worte in der ausgeschriebenen Form nicht großgeschrieben werden, bleiben die Kleinbuchstaben erhalten. Beispiel:

- z. B. (falsch: z.B. ohne Leerzeichen)
- i. d. R. (in der Regel)
- usw. (und so weiter)

Steht die Abkürzung am Satzanfang, muss der erste Buchstabe immer groß geschrieben werden. Steht die Abkürzung am Ende des Satzes, ersetzt der Punkt der Abkürzung das Satzzeichen.
 

Groß- und Kleinschreibung in Emails

Es gilt bei Emails die Groß- und Kleinschreibung ebenso wie in privaten oder Geschäftsbriefen. Lediglich bei der Emailadresse selbst muss nicht auf einen großen Anfangsbuchstaben geachtet werden, ebenso wenig wie bei den Buchstaben in deiner Browserleiste. Anders als beim Chat sollte die Sprache stets dem Empfänger angepasst werden. Häufig ist in Emails die Form einer Nachricht nur schwer anpassbar. Bei Bewerbungen zum Beispiel oder bei anderen wichtigen Schreiben, die per Email verschickt werden sollen, kannst du besser eine PDF-Datei vorbereiten und diese als Emailanhang mitschicken.
 

Groß- und Kleinschreibung im Englischen

Im Vergleich zum Deutschen ist die englische Grammatik wesentlich einfacher. Nach einem Punkt schreibst du groß, außerdem alle (Eigen-)Namen. Ein Teil der Schulfächer wird im Englischen großgeschrieben wie zum Beispiel RE (religious education) oder PE (physical education), French, während andere Schulfächer im Englischen kleingeschrieben werden: maths, physics, art.
   

Zusammenfassung + Tipps

Trotz der besten Experten-Tipps und anregender Übungen wirst du immer wieder über exotische Grammatikregeln stolpern, die dich verwirren. Wird nun bei „morgen“ Groß- oder Kleinschreibung angewendet? Und wie sieht es neben morgen - Morgen aus mit früh – Früh? Wenn du es einmal verstanden hast, ist es ganz leicht! Morgen und Früh schreibst du immer nur dann mit einem Großbuchstaben, wenn es sich um ein Substantiv handelt, vor das du zum Beispiel einen Artikel setzen kannst:

- Heute Morgen bin ich ausgeschlafen.
aber: Vielleicht gehe ich morgen Nudeln kaufen.
oder auch:Kann es sein, dass du morgens immer hungrig bist?

 
Tipp: Die Worte morgens, abends, mittags werden immer kleingeschrieben – achte also auf das -s am Ende!

Auch das Wort „früh“ wird immer dann kleingeschrieben, wenn es wie ein Adverb verwendet wird. „Das erledige ich morgen Früh“ ist jedoch ebenso korrekt, da sich diese Schreibweise in Süddeutschland bis heute durchgesetzt hat. „Das erledige ich in der Frühmuss in jedem Fall großgeschrieben werden, da es sich in diesem Fall um ein Nomen handelt, worauf der Artikel hinweist.

Es ist übrigens für die Regeln der Groß- und Kleinschreibung ganz egal, mit welchem Zeichen ein Satz endet. Auch ein Ausrufe- oder Fragezeichen behandelst du wie einen Punkt und schreibst danach entsprechend mit einem Großbuchstaben weiter.